Angebote in Kooperation mit anderen Gedenkstätten
Bitte beachten Sie zunächst, dass der Verlauf und die Folgen der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik ein sehr komplexes Thema bilden. Auch die direkte Konfrontation mit dem historischen Ort kann für Jugendliche mitunter problematisch sein. Unsere Bildungsangebote sind daher erst für Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse geeignet.
Mehrtägiges Projekt mit der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle
Unter den Bedingungen nationalsozialistischer Justiz konnte ein Freispruch vor Gericht wegen mangelnder Zurechnungsfähigkeit trotzdem den Tod bedeuten. Eines dieser Opfer war der Kaufmann Maximilian Schmidt - freigesprochen vor dem Sondergericht Halle, als Patient der Heilanstalt Altscherbitz ermordet in der „Euthanasie“-Anstalt Bernburg.
Sein Lebenslauf bildet den Einstieg in ein Projekt zur Verflechtung der Justiz mit der Gesundheits- und Rassenpolitik im Nationalsozialismus. Dazu gehören Themenfelder wie Sondergerichte, Zwangsterilisation, NS-„Euthanasie“ und Biografien von Opfern sowie Täterinnen und Tätern. Neben dem Besuch der beiden Gedenkstätten wird auch ein Grabfeld auf dem Gertraudenfriedhof in Halle (Saale) besucht, auf dem sowohl Opfer der NS-Justiz als auch der NS-„Euthanasie“ bestattet wurden.
Mehrtägiges Projekt mit der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin
Unter der Bezeichnung „Sonderbehandlung 14f13“ wurden ab 1941 nicht mehr arbeitsfähige sowie aus „rassischen“ oder religiösen Gründen verfolgte Häftlinge aus Konzentrationslagern in die „Euthanasie“-Anstalten Bernburg, Sonnenstein/Pirna und Hartheim (Österreich) deportiert und ermordet. Zahlreiche Frauen und Männer, die zunächst im KZ Lichtenburg und anschließend in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Sachsenhausen oder Buchenwald inhaftiert waren, starben so in der Gaskammer der „Heil- und Pflegeanstalt“ Bernburg.
Im Rahmen des Projektes beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Lebensgeschichten ausgewählter Personen und zeichnen deren Verfolgungswege im Nationalsozialismus nach.