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Willkommen auf der Homepage der Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" Bernburg

Auf dem Gelände des heutigen Fachklinikums Bernburg befand sich ab 1940 eine der sechs zentralen „Euthanasie“-Anstalten in denen Menschen mit Gas getötet wurden. Rund 14.000 Patientinnen und Patienten aus Heil-und Pflegeanstalten sowie Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg, Groß-Rosen, Neuengamme, Ravensbrück und Sachsenhausen starben allein in Bernburg. Im Spätsommer 1943 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg geschlossen. Die baulichen Überreste der Vernichtungsanlage blieben zum Teil erhalten, darunter die Gaskammer.

Mittlerweile ist die Gedenkstätte ein Ort, an dem die Geschichten der Vergangenheit auf die Fragen der Gegenwart  treffen. In Räumen, die früher zur Tötungsanstalt gehört haben, wird heute erinnert, gelernt und geforscht.

 

Kontakt

Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" Bernburg

c/o Fachklinikum Bernburg

Olga-Benario-Str.16/18

06406 Bernburg

 

Telefon:+49 3471319816

E-Mail: info-bernburg(at)erinnern.org

 

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag
09:00 - 16:00 Uhr

Jeden ersten Sonntag im Monat
10:00 - 16:00 Uhr

Ausgenommen von den Öffnungszeiten sind Feiertage.

Hinweis: 

  • Vom 20.12.2024 bis 6.1.2025 (beide Tage einschließlich) ist die Gedenkstätte geschlossen.
  • Die nächste Wochenendöffnung findet am 12.1.2025 von 10.00 bis 16.00 Uhr statt. Um 10.30 Uhr bieten wir zudem eine kostenfreie, öffentliche Führung an.

Aktuelles

Gedenkstätte Bernburg: Sonntagsöffnung im Dezember entfällt

Die Sonntagsöffnung am 1.Dezember 2024 muss leider entfallen.

Am 12.Januar 2025 wird sich die nächste Gelegenheit bieten, die Gedenkstätte an einem…

„Das Tagebuch der Anne Frank“ Mono Oper in zwei Akten

Am Mittwoch den 13.11.2024 fand die Aufführung der Mono Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ im Carl-Maria-von-Weber Theater in Bernburg statt. In dem zweiteiligen Stück wird das Schicksal der 13-jährigen Anne Frank dargestellt, die sich für zwei Jahre lang mit ihrer Familie in den nationalsozialistisch besetzen Niederlanden versteckt hielt. Ihre Gedanken hielt sie dabei in einem Tagebuch fest, welches Grigori Frid in eine musikalisch-lyrische Erzählung integrierte.

Nach einer Begrüßung durch unseren pädagogischen Mitarbeiter Alexander Schröder, in welcher das Leben der Anne Frank kurz historisch eingeordnet wurde, führte der Dirigenten Jan Michael Horstmann in die musikalische Gestaltung des Stückes ein. Die Mono-Oper wurde unter seiner Leitung in Begleitung der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck aufgeführt. Miriam Sabba verkörperte die Anne Frank und ließ das Publikum am Lebensweg des jungen Mädchens teilhaben.

Nach der Vorstellung hatten die Zuschauer:innen die Möglichkeit, in einem Nachgespräch ihre Eindrücke zu teilen, Nachfragen zu stellen und ins Gespräch mit den Aufführenden zu kommen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden für diese ausdruckstarke Darbietung und an das Theater für die Möglichkeit die Aufführung fachlich zu begleiten!

 

Die Aufführung des Stückes wurde in dieser Spielzeit von der Landeszentrale politische Bildung Sachsen-Anhalt unterstützt.

Theaterinszenierung "ausradiert"

Über Jahre wurden hunderttausende kranke, unangepasste, geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen systematisch zwangssterilisiert oder ermordet – ermöglicht und durchgeführt in Krankenhäusern, Heil- und Pflegeanstalten, Gesundheitsämtern und Heimen. Die Anerkennung der Opfer dieses Massenverbrechens als NS-Verfolgte wurde über Jahrzehnte verweigert, weswegen die Betroffenen auch als die „vergessenen NS-Opfer“ gelten. Gemeinsam mit einem Ensemble von jungen Erwachsenen hat das Theaterkollektiv projekt-il Lebenswege von Opfern der Zwangssterilisierung und NS-„Euthanasie“ recherchiert, um die Relevanz dieser teils vergessenen Geschichten in der Gegenwart aufzuzeigen und auf der Bühne sichtbar zu machen. Grundlage dafür bot biografisches Material von Betroffenen sowie eine Graphic Novel der Künstlerin Anke Zapf. Mit eindrücklichen Bildprojektionen, die live gezeichnet werden, näherten sich die jungen Menschen in dem Stück "ausradiert" in einer dokumentarischen Collage respektvoll diesem wichtigen Thema an. Das Stück, das sich auf die Geschichte Betroffener der NS-Eugenikverbrechen in Thüringen konzentriert, feierte Ende August im Rahmen des Kunstfestes Weimar Premiere. Danach reiste die Inszenierung an verschiedene Täterorte, um Schulen und Interessierten Einblick in das Themenfeld zu bieten.

Das junge Theater stellwerk aus Weimar gastierte am Freitag, dem 27. September 2024 auch im Metropol in Bernburg. Das Gastspiel wird durch die Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg ermöglicht. Rund 60 Gäste, darunter auch viele Schülerinnen und Schüler, verfolgten das eindringliche Stück und bekamen durch Bewegungselemente, Sprache und Zeichnungen berührende Einblicke in die Lebensgeschichten Betroffener.

In einem anschließenden Nachgespräch konnte das Publikum Eindrücke teilen und auch Fragen zu den Hintergründen des Stückes sowie bezüglich des Engagements der Schauspielerinnen stellen. 

Das Stück "ausradiert" entstand in Kooperation zwischen stellwerk junges theater, Lernort Weimar e.V., der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Kunstfest Weimar im Rahmen des Projektes „beredtes Schweigen“ Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Alle Informationen zum Gesamtprojekt, den Recherchen und weiteren Veranstaltungen finden Sie hier: www.beredtes-schweigen.de

 

Buchpräsentation "Starke Frauen in der Lichtenburg"

Am 4.9.2024 durften wir Petra Reichenbach, Künstlerin aus Halle, und Melanie Engler, Leiterin der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, auf ihrer Buchtour zum aufwendig gestalteten Kunstband „Starke Frauen in der Lichtenburg“ bei uns im Haus begrüßen.

In diesem Bildband treten fünf Kurfürstinnen, die im Schloss Lichtenburg Ende des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts residierten, und fünf Gefangene des Frauen-Konzentrationslagers Lichtenburg aus der Zeit von Dezember 1937 bis Mai 1939 in einen imaginären Dialog über Motive der Ausgrenzung Andersdenkender. Die zehn Frauenschicksale aus der Vergangenheit zeigen, dass Diskriminierung und Verfolgung zu allen Zeiten relevante Themen waren und bis heute sind.

In einer gemeinsamen Gesprächsrunde zwischen der Herausgeberin Petra Reichenbach, der Gedenkstättenleiterin der Lichtenburg Melanie Engler und der Leiterin der Gedenkstätte Bernburg Judith Gebauer sprachen sie über die Entstehung und Umsetzung dieses Projektes, das die gleichnamige Multimedia-Installation ergänzt, die im Rahmen des Heimatstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt entstanden ist. Auch die Schicksale der in diesem Projekt behandelten Frauen standen im Fokus. Unter ihnen war auch Olga Benario, die in der Tötungsanstalt Bernburg im Frühjahr 1942 ermordet wurde.


Die nächste Präsentation des Buches „Starke Frauen in der Lichtenburg“ wird am 10. Oktober 2024 im Mitte Museum Berlin sein. Dort werden Petra Reichenbach und Melanie Engler mit Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag unter der Moderation von Dr. Nathan Friedenberg, dem Leiter des Mitte Museums, ins Gespräch kommen.

Erinnerungen in Zinn

Am 18.4.2024 machte sich die Künstlerin Mareen Alburg Duncker auf den Weg zur Jugendbildungsstätte St. Michaels Haus in Roßbach zu einem Seminartag mit Freiwilligen der .lkj) Sachsen-Anhalt. Im Rahmen eines Workshops sollten sich die Teilnehmenden Biografien von Opfern der Tötungsanstalt Bernburg mit gestalterischen Mitteln annähern.

Die Übersichten zu den Lebenswegen von vier Menschen haben wir Mareen und den Freiwilligen zu Verfügung gestellt. Ausgewählt hatten wir Maximilian Schmidt (1907-1941), Else Röhr (1907-1941), Irma Eckler (1913-1942) und Johannes Frederik Meijer (1883-1942). Neben Texten mit wesentlichen Lebensdaten, haben wir auch Dokumente und Beschreibungen der Angehörigen beigelegt.

Um zunächst die nötigen Hintergrundinformationen zu den Mordaktionen in Bernburg zu vermitteln, schaltete sich Judith Gebauer digital zu. Neben Sachinformationen bekamen die Jugendlichen auch die historischen Räume im Rahmen einer digitalen Führung zu sehen.

Danach widmeten sich die Teilnehmenden den Opferbiografien. Inspiriert von diesen Lebensgeschichten entstanden Skizzen, die in ein Relief aus Hartwachsplatten modelliert und anschließend mit Zinn ausgegossen wurden. Gemeinsam mit den Texten und Dokumenten gestalteten die Teilnehmenden eigene Objektrahmen.

Im August 2024 werden wir das Projekt in der Gedenkstätte mit Bfdler der .lkj) noch einmal wiederholen, dann mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins.